Brunnenkresse: Das unterschätzte Superfood aus der Natur

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Sie hat sich bei uns von alleine angesiedelt und anscheinend gefällt es ihr bei uns: Die Echte Brunnenkresse wächst seit letztem Jahr in der Asbeck und weitet sich aus. Ein Grund, dieses Gemüse einmal genauer zu betrachten.

Die Brunnenkresse (Nasturtium officinale), auch bekannt als Wasserkresse, ist eine wasserliebende Pflanze, die seit Jahrhunderten für ihre vielseitigen Heilkräfte und ihren würzigen Geschmack geschätzt wird. Sie gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse und wird oft als „grünes Superfood“ bezeichnet.

Brunnenkresse (Nasturtium officinale) in der Asbeck auf dem Holundergut in Kühlungsborn

Die Brunnenkresse stammt ursprünglich aus Europa und Asien, ist heute jedoch auf der ganzen Welt zu finden. Sie wächst bevorzugt in klaren, kühlen Fließgewässern, weshalb sie in natürlichen Quellen, Bächen und an Uferbereichen oft zu finden ist. Die Pflanze bildet lange Stängel mit dichten, runden, dunkelgrünen Blättern, die sich leicht an die Wasseroberfläche anpassen können. Die Blüten der Brunnenkresse sind klein und weiß, blühen meist im Frühjahr und Sommer und bieten eine hübsche Zierde in aquatischen Umgebungen.

Die Brunnenkresse ist ein echtes Nährstoffwunder, das eine Vielzahl an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen liefert. Hier sind die wichtigsten Inhaltsstoffe:

  • Vitamine: Besonders bemerkenswert ist der hohe Gehalt an Vitamin C, das das Immunsystem stärkt und antioxidative Eigenschaften hat. Zudem enthält die Brunnenkresse viel Vitamin A (wichtig für die Sehkraft), Vitamin K (wichtig für die Blutgerinnung) und eine gute Menge an B-Vitaminen.
  • Mineralstoffe: Kalzium, Magnesium, Eisen, Kalium und Phosphor sind in der Brunnenkresse reichlich vorhanden. Diese Mineralstoffe unterstützen die Knochengesundheit, Muskel- und Nervenfunktion sowie die Blutbildung.
  • Sekundäre Pflanzenstoffe: Brunnenkresse enthält Senfölglycoside, die antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften haben. Auch Flavonoide, bekannt für ihre antioxidative Wirkung, sind in dieser Pflanze zu finden.
  • Eiweiße und Ballaststoffe: Brunnenkresse ist eine wertvolle Eiweißquelle und enthält Ballaststoffe, die die Verdauung fördern.

Die Inhaltsstoffe der Brunnenkresse bieten eine breite Palette an gesundheitlichen Vorteilen, die in verschiedenen Bereichen der Gesundheitsförderung eingesetzt werden können.

Stärkung des Immunsystems

Der hohe Vitamin-C-Gehalt und die enthaltenen Antioxidantien stärken das Immunsystem und unterstützen den Körper bei der Abwehr von Krankheitserregern. Gerade in der kalten Jahreszeit kann der Verzehr von Brunnenkresse helfen, Erkältungen und grippalen Infekten vorzubeugen.

Förderung der Verdauung

Durch die enthaltenen Ballaststoffe und Senfölglycoside wird die Verdauung angeregt. Brunnenkresse kann daher bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Verstopfung hilfreich sein. Senfölglycoside fördern zudem die Produktion von Verdauungsenzymen, was die Nährstoffaufnahme im Darm verbessert.

Unterstützung der Herz-Kreislauf-Gesundheit

Der hohe Kaliumgehalt hilft, den Blutdruck zu regulieren und das Herz-Kreislauf-System zu schützen. Zudem haben Untersuchungen gezeigt, dass regelmäßiger Verzehr von Brunnenkresse den Cholesterinspiegel senken kann. Die enthaltenen Antioxidantien tragen darüber hinaus zum Schutz der Blutgefäße bei.

Förderung der Knochengesundheit

Vitamin K und Kalzium, die in der Brunnenkresse reichlich vorhanden sind, spielen eine entscheidende Rolle für die Knochengesundheit. Vitamin K unterstützt die Kalziumaufnahme in den Knochen und trägt zur Stabilisierung des Knochengewebes bei. Ein regelmäßiger Konsum von Brunnenkresse kann daher helfen, das Risiko für Osteoporose zu senken.

Entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften

Die Senfölglycoside in der Brunnenkresse wirken entzündungshemmend und antibakteriell. Diese Eigenschaften können nicht nur bei akuten Infektionen helfen, sondern auch bei chronischen Entzündungen wie Arthritis oder anderen Gelenkbeschwerden lindernd wirken.

Unterstützung der Augengesundheit

Dank des hohen Gehalts an Vitamin A ist die Brunnenkresse ein echter Augenschmaus – und das nicht nur wegen ihres Aussehens. Vitamin A ist entscheidend für eine gute Sehkraft, vor allem bei Dunkelheit, und schützt die Augen vor oxidativem Stress.

Kulinarische Verwendungsmöglichkeiten

Die Brunnenkresse ist für ihren leicht scharfen, pfeffrigen Geschmack bekannt, der ein wenig an Rucola erinnert, aber frischer und intensiver ist. Sie kann roh oder gekocht verwendet werden und bietet eine Vielzahl von kulinarischen Einsatzmöglichkeiten:

  • In Salaten: Frische Brunnenkresseblätter sind eine hervorragende Zutat für grüne Salate. Sie passen besonders gut zu leichten Dressings und verleihen dem Salat eine würzige Note.
  • In Smoothies: Wer den Geschmack von Brunnenkresse mag, kann sie in grünen Smoothies verwenden. Zusammen mit Obst und anderen grünen Blättern entsteht ein gesunder und erfrischender Drink.
  • In Suppen: Die Brunnenkresse kann auch als Suppengemüse verwendet werden. Sie gibt der Suppe eine leicht scharfe Note und bringt viele Nährstoffe mit.
  • Als Pesto: In Kombination mit Knoblauch, Olivenöl, Nüssen und Parmesan lässt sich aus Brunnenkresse ein einzigartiges Pesto herstellen.
  • Auf Brot: Ähnlich wie Kresse kann auch Brunnenkresse als Topping auf Brot verwendet werden. Sie verleiht Butterbrot oder Frischkäse einen besonderen Kick.

Brunnenkresse selbst anbauen

Für alle, die gerne frische Brunnenkresse genießen und auf eine nachhaltige Quelle zurückgreifen möchten, bietet sich der Eigenanbau an. Die Brunnenkresse benötigt einen feuchten Standort, daher eignet sie sich perfekt für den Anbau am Teich oder Bachlauf. Alternativ kann sie auch in einem speziellen Wasserbehälter gezogen werden. Der Standort sollte halbschattig sein, da zu viel Sonne die Pflanze austrocknen kann. Regelmäßiges Ernten der Blätter fördert das Wachstum und sorgt dafür, dass die Pflanze nicht zu hoch wird.

Medizinische und therapeutische Anwendungen

Brunnenkresse wird nicht nur als Nahrungsmittel geschätzt, sondern auch in der Naturheilkunde verwendet. Schon in der Antike galt sie als Heilpflanze und wurde gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt:

  • Zur Blutreinigung: Die harntreibende Wirkung der Brunnenkresse unterstützt die Nierenfunktion und hilft, Giftstoffe aus dem Körper zu leiten.
  • Zur Wundheilung: Die antibakteriellen Eigenschaften können genutzt werden, um die Wundheilung zu fördern und Infektionen vorzubeugen.
  • Gegen Husten und Atemwegserkrankungen: Traditionell wurde Brunnenkresse als natürliches Heilmittel bei Husten und Bronchitis eingesetzt. Ihre schleimlösenden Eigenschaften erleichtern das Abhusten und lindern Atemwegsbeschwerden.
  • Als Tonikum zur allgemeinen Stärkung: Die Nährstoffe der Brunnenkresse machen sie zu einem natürlichen Mittel, um den Körper zu stärken und den Energiehaushalt zu verbessern.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Obwohl die Brunnenkresse sehr gesund ist, sollte sie in Maßen genossen werden. In größeren Mengen kann sie aufgrund der Senfölglycoside den Magen reizen. Menschen mit empfindlichem Magen oder Nierenproblemen sollten ihren Arzt konsultieren, bevor sie regelmäßig Brunnenkresse konsumieren. Da die Brunnenkresse wassergebunden wächst, sollte darauf geachtet werden, dass sie aus sauberen Gewässern stammt, um eine Belastung mit Schadstoffen zu vermeiden.


Fazit

Brunnenkresse ist ein wahres Kraftpaket aus der Natur: Sie vereint zahlreiche Nährstoffe, gesundheitliche Vorteile und kulinarische Vielseitigkeit in einer einzigen Pflanze. Ob zur Stärkung des Immunsystems, Förderung der Verdauung oder zur Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems – die Brunnenkresse kann eine wertvolle Ergänzung für eine ausgewogene und gesundheitsbewusste Ernährung sein. Sie zeigt uns, dass oft die unscheinbaren Pflanzen am Wegesrand die größten Vorteile bieten und dass Superfoods nicht immer exotisch sein müssen.